Zerstört die Finanzkrise unser Geld?

Dienstag, 05. Juli 2011 um 13:25 Uhr

Wohin soll ich flüchten?

Panik war schon immer ein schlechter Finanzberater. Sehen wir uns die Fakten in aller Ruhe an. Die Staatverschuldung praktisch aller Industriestaaten ist in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Billiges Geld wurde in den Markt gepumpt um die Konjunktur zu stützen. Jetzt geht die Angst vor einer hohen Inflation um.

Die Medien texten Überschriften wie: „Geld aus dem Hubschrauber“ – „Ein Berg Papier“ – „Der nächste Tsunami“ und zeigen dazu drastische Bilder aus dem Jahr 1923 von der Hyperinflation. Die Inflationsprognosen gehen von 4% bis 10% aus. Daher stellen sich zwei Fragen: Wird es wirklich so schlimm? Wie kann ich mich davor schützen?

Gold der Retter in der Not?

Viele flüchten in die vermeintlich sichere „Währung“ Gold. Betrachten Sie jetzt die Entwicklung des Goldes, so stellen Sie folgendes fest: Der Goldpreis schwankt, und hat seinen Wert in den letzten 5 Jahren verdreifacht. Gold wird in Dollar gehandelt und wirft keinen Ertrag wie Zinsen, Miete oder Dividende ab. Zudem ist im Goldpreis immer eine gehörige Portion Spekulation und Angst enthalten. Wie hoch dieser Anteil ist, kann Ihnen niemand genau sagen.

In anderen Währungen ist mein Geld sicherer

Bedenken Sie immer: „Zu jeder Währungschance gehört auch ein Währungsrisiko.“ In den letzten Jahren konnte man sehr gut verfolgen, dass Währungen starken Schwankungen unterliegen. Auch die USA hat ähnliche Probleme wie wir. Daher ist zu bezweifeln ob eine Anlage in Dollar sicherer ist als in Euro. Daneben wird der Schweizer Franken oft als sicherer Hafen genannt. Ob sich die Schweiz als kleines Land von den weltweiten Entwicklungen abkoppeln kann, müssen Sie selber entscheiden. Staatsanleihen sind bei einer steigenden Inflation nicht unproblematisch. Steigt die Inflation, so steigen auch die Zinsen. Steigen die Zinsen, so sinkt der Wert der Anleihen. Für 5jährige Staatsanleihen erhalten Sie im Moment in den USA 2% Zinsen, in der Schweiz unter 1%, in Deutschland rund 1,5% und in Griechenland über 9%.

Behalten Sachwerte ihren Wert?

Sachwerte wie Immobilien und Aktien haben bei hoher Inflation oder gar Geldentwertung immer Ihren Wert erhalten, da hier reale Werte und Substanz dahinter stehen. Oft waren diese Anlagen der angestrebte sichere Hafen. Allerdings haben die Anleger in den letzten 10 Jahren, weder mit Aktien, noch mit Immobilien das große Geld verdient. Bei Gold und Anleihen sah das anders aus. Lohnt es sich aber, auch im Hinblick auf die zu erwartende Inflation,  gerade jetzt antizyklisch einzusteigen?

Streuung bringt die höchste Sicherheit

Leider haben auch wir keine Glaskugel. In diesen turbulenten Zeiten, kann Ihnen keiner eine zuverlässige und seriöse Prognose geben. Deswegen planen Sie genau. Welches Geld haben Sie zur Verfügung? Was nehmen Sie ein? Was geben Sie aus? Wann brauchen Sie wie viel Geld  zur Verfügung? Nutzen Sie dazu unsere Finanzübersicht.

Streuen Sie Ihr Vermögen in verschiedene Anlageformen und mischen Sie unterschiedliche Strategien. Sachwerte schützen Sie vor Inflation, während kurzfristige Anlagen in Geldwerte Ihnen die nötige Flexibilität bringen auf Veränderungen zu reagieren. Bleiben Sie gelassen!