Geht oder kommt die Inflation?

Freitag, 05. März 2010 um 13:18 Uhr

Das Wort Inflation kommt aus dem Lateinischen und bedeutet: „das Sich-Aufblasen; das Aufschwellen“. Die Volkswirtschaftslehre definiert es als einen andauernden, „signifikanten“ Anstieg des Preisniveaus. Es verändert sich das Tauschverhältnis von Geld, zu allen anderen Gütern, zu Lasten des Geldes. Für eine Geldeinheit gibt es weniger Güter oder umgekehrt, für Güter muss mehr Geld gezahlt werden, d.h. sie werden teurer. Daher kann man unter Inflation auch eine Geldentwertung verstehen. Letztlich ist eine Inflation ohne eine überschießende Geldmenge ( Geldpolitik ) nicht denkbar.

Die aktuelle Situation

Alle Staaten bekämpfen zurzeit die Finanzkrise. Ein Konjunkturpaket jagt das andere. Woher nehmen die Staaten das Geld? Aus Ersparnissen? Leider nein. Der Staat leiht sich selber Geld, indem er neue Staatsanleihen heraus gibt. Danach pumpt er sozusagen „frisches“ Geld in die Wirtschaft. Wie sich das auf die Inflation auswirkt, wird man in ein bis zwei Jahren sehen.  Der österreichische Nobelpreisträger Friedrich A. von Hayek schrieb diesbezüglich in einem Artikel der New York Times von 1982: „The only way you can finance a deficit is by inflation. You cannot raise this amount by genuine borrowing. […] A large government deficit is a certain way to inflation. (Die einzige Möglichkeit ein Budgetdefizit zu finanzieren, ist durch Inflation. Man kann diese Summe nicht durch echte [d.h. durch reale Werte gedeckte] Schuldenaufnahme aufbringen. […] Ein großes Budgetdefizit ist ein sicherer Weg in die Inflation).

Gewinner und Verlierer

Wie bei jedem Ereignis wird es auch hier Gewinner und Verlierer geben. Sachwerte werden durch Inflation wertvoller und Schulden verlieren an Wert. Alle Immobilienbesitzer wird das freuen. Aber auch andere Sachwertanlagen, wie zum Beispiel Aktien, Gold und Silber werden davon profitieren. Sollte die Inflation tatsächlich Fahrt aufnehmen, werden Anleihen an Wert einbüßen. Zum einen entwertet dann die Inflation die Papiere, zum anderen werden die Notenbanken die Inflation bekämpfen und deswegen die Zinsen anheben. Dies wird zusätzlich Druck auf bestehende Anleihen ausüben. 

Wer jetzt zyklisch handelt und alles auf vermeintlich sichere Staatsanleihen setzt, könnte bei einer einsetzenden Inflation auf dem falschen Fuß erwischt werden. Auch hier bringt eine vernünftige Streuung mehr Sicherheit. Gerade in unsicheren Zeiten gehören Sachwerte zu einem sicheren Portfolio.