„Wenn andere Angst haben, muss man gierig sein!“

Dienstag, 10. März 2009 um 17:17 Uhr

Dies sind die Worte von Warren Buffett, dem zweitreichsten Mann der Welt, der mit seinen 78 Jahren schon einige Krisen erlebt hat.

Viele Menschen haben eine Menge Geld mit Aktien verloren, da sie zum falschen Zeitpunkt in den Aktienmarkt eingestiegen und im falschen Augenblick aus dem Aktienmarkt ausgestiegen sind. Des Weiteren kaufen sie laut Buffett die falschen Besitztümer und sind bei ihren Entscheidungen aufgeregt. Sie werden gierig, wenn andere gierig sind und sie werden ängstlich, wenn andere Angst haben. Warren Buffett empfiehlt: Werden Sie gierig, wenn andere ängstlich sind, aber haben Sie Angst, wenn andere gierig werden. Er gibt aber zu, dass dies für die meisten Menschen sehr schwer ist.

Fakten und Emotionen

Hand aufs Herz. Geht es Ihnen heute wirklich schlecht? Mussten Sie heute Morgen auf eine Scheibe Wurst oder Käse auf Ihrem Brot verzichten? Im Moment ist für viele die Lage nicht schlechter als vor 1-2 Jahren. Was schlechter ist, sind die Stimmung und die Sorgen. Die Wirtschaft verläuft immer zyklisch: nach jedem Aufschwung kommt ein Abschwung und danach wieder ein Aufschwung… Zugegeben, die jetzige Regression ist heftiger als gewohnt. Aber betrachten Sie einmal das Niveau auf dem wir uns hier in Europa befinden. Ein Großteil der Weltbevölkerung wäre über unser jetziges Niveau im Abschwung mehr als zufrieden. Für uns wird es auch in der Baisse große Chancen geben. Natürlich wird es am Ende des Abschwungs große Verlierer geben, aber es werden auch große Gewinner daraus hervor gehen.

Ist alles schlecht?

Die Werte von fast allen Anlagen sind gefallen: Anleihen, Aktien, Rohstoffe, Schiffe… Wenn die Stimmung auf rasanter Talfahrt ist, dann wird leider nicht mehr unterschieden. Manche Anlagen sind zu Recht im Wert gefallen. Aber es gibt genügend Investitionen, die nur wegen der schlechten Stimmung abgestürzt sind. Mittelfristig werden diese sich wieder erholen. Hierzu ein Beispiel: Die Stromversorger wie EON oder RWE haben fast die Hälfte ihres Wertes verloren. Brauchen wir ab morgen keinen Strom mehr? Lesen Sie ab morgen nur noch im Kerzenlicht und lassen den Fernseher aus Kostenersparnis aus? Gibt es nur noch Brotzeit statt warmen Essen? Vielleicht sagen Sie jetzt: „Da machen Sie es sich aber zu leicht!“ Wir appellieren nur an den gesunden Menschenverstand.

Kompliziert oder einfach?

Was war der Auslöser der Krise und welche Lehren kann man daraus ziehen? Viele Banker haben zugegeben, dass sie zum Schluss selber nicht mehr gewusst haben, was tatsächlich hinter den „strukturierten Produkten“ gestanden hat. Auch heute ist nicht ganz klar welche Risiken in den „Kreditpaketen“ noch stecken. Deswegen halten Sie es mit Warren Buffett. Investieren Sie, wenn Sie verstehen um was es geht. Buffett, der nach seiner Ansicht nichts von Technologie versteht, hat deshalb so gut wie nie in technologielastige Unternehmen investiert. 1997 lehnte er das Angebot des damaligen Microsoft-Vizepräsidenten Jeff Raikes ab, ins Unternehmen seines Freundes Bill Gates zu investieren, obwohl sich Raikes alle Mühe gab, ihn von den Vorzügen vonMicrosoft zu überzeugen.

Fazit: Angst und Gier sind schlechte Ratgeber. Nach jedem Winter kommt ein Sommer. Auch bei der Anlage hilft immer der gesunde Menschenverstand.